Daniel Hammelstein Fotografie

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Eine Rolle Kodak TriX 400...

Beim Shooting mit Debbie habe ich auch mal wieder eine Rolle Film - um genau zu sein den Kodak TriX 400 - verknipst und dafür meine Zenit 11, die ich zusammen mit dem wunderbaren Helios 44/2 erstanden habe, ausprobiert.

Die Zenit und ich - wir mögen uns einfach. Meine Zenit ist Anfang der 80er Jahre in der UDSSR hergestellt, also ist sie ungefähr so alt wie ich. Gefällt mir schon mal! :-) Sie gehört zur Zenit E-Typ Serie. Soweit ich das weiß, die wohl am häufigsten produzierte analoge Spiegelreflexkamera aller Zeiten. Und die Zenit ist nicht nur solide gebaut wie ein Panzer, an ihr gibt es auch keinen überflüssigen Schnickschnack. Sie ist so herrlich echt und ehrlich. Wie so ein Kumpel, der zwar paar Ecken und Kanten hat und nicht immer dem neuesten Trend hinterher jagt, aber genau das macht es aus. Auf die Zenit übertragen könnte man es so sagen: Etwas wird nicht dadurch immer besser oder gar perfekt, wenn man immer mehr hinzufügt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann!

Die Zenit verfügt auch über einen Belichtungsmesser, der aber nicht an die Kamera gekoppelt ist. Eine lichtempfindliche Zelle vor der Kamera misst das Licht und man kann dann, wie mit einem Handbelichtungsmesser, die richtige Kombi aus Zeit und Blende ablesen bzw. einstellen. Den Filmspeed/ISO muss man natürlich auch noch korrekt einstellen, damit die Skala stimmt. Dieser Belichtungsmesser ist auch erstaunlich genau. Für den Shoot mit Debbie habe ich allerdings die Belichtung über die digitale Kamera gemessen und dann die Werte auf die Zenit übertragen. Gerade bei schwierigen Lichtsituationen ist das sicherer.

Die Kamera ist in Verbindung mit dem Helios 44/2 (eine 58mm f2 Festbrennweite) eine klasse Kombi. Das Helios liefert mit seinen zahlreichen Blendenlamellen ein schönes Bokeh und ist erstaunlich scharf auch schon bei offener Blende. Aber für meine Portraits und meine Art der Fotografie ist Schärfe eh nicht so wichtig. Das Licht, der Mensch und das Gefühl sollen im Vordergrund stehen. Und gerade hier kommt mir die analoge Fotografie entgegen. Ich gebe zwar meinen digitalen Fotografien auch immer einen eigenen, analogen Look. Aber es ist schon anders. Das beginnt schon beim Fotografieren. Kein Display hinten an der Kamera, auf das man kurz mal zur Kontrolle schauen kann. Dann vergehen ja auch immer noch mal zwei, drei Tage, bis ich den Film entwickelt zurück habe. Und ich mag es, dass ein bisschen Zeit dazwischen liegt. Ich betrachte die Fotos dann auch anders, als wenn ich sie mir gleich nach dem Shooting ansehen kann. (Das habe ich mir mittlerweile bei den digitalen Fotos aber auch angewöhnt und ich empfehle es jedem - nach dem Shoot wandern die Bilder auf die Festplatte und ich schaue erst paar Tage später alle an).

Auf Facebook habe ich ja schon einige der Fotos gepostet, möchte sie aber mit dieser kleinen Vorstellung der Kamera und wie sie entstanden sind hier nochmal in einem eigenen kleinen Beitrag zusammen fassen.