Magisches Licht und Salzwasserliebe: Abends am Strand von Prerow
Vor einigen Tagen durfte ich auf dem Fotofestival Horizonte in Zingst zu Gast sein und Workshops im Bereich Portrait geben. Zingst liegt an der Ostsee auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Meine Unterkunft war aber einen Ort weiter, im schönen Prerow. Dieses Örtchen ist mir ans Herz gewachsen. So habe ich einen Abend genutzt und bin zum wunderschönen Strand von Prerow spaziert. Die Stimmung und das Licht am Strand, besonders wenn die Sonne schon unter den Horizont verschwindet, ist einfach magisch-schön.
Ich genieße diese Momente, an denen ich bei mir selbst sein kann. Zur Ruhe und zu mir selbst kommen kann.
In letzter Zeit höre ich oft, ich hätte einen Traumjob und ich würde ja meinen Traum leben. Und es stimmt schon: Ich liebe, was ich tue und bin unendlich dankbar für das, was ich gerade in meinem Leben habe. Damit meine ich gar nichts Materielles, sondern die Inhalte und Menschen in meinem Leben. Sein und nicht Haben. Das wird für mich wichtiger, je älter ich werde.
Gleichzeitig werde ich immer nachdenklich, fast etwas ängstlich, wenn mir jemand sagt, ich würde doch meinen Traum leben... Denn ich kenne es auch ganz anders: Noch vor wenigen Jahren erlebte ich einen ziemlich umfassenden Bruch in meinem Leben, der mir aufgezeigt hat, wie zerbrechlich die Gegenwart, in der man es sich gemütlich gemacht hat, sein kann. Gelernt habe ich aber auch, wenn die eine Türe zuschlägt, öffnet sich (immer) eine andere Türe: Denn ironischerweise hat mich das alles, was mal passiert ist, nun an diesem Tag an diesen Strand geführt... Ohne diesen Bruch in meinem Leben, in meiner Vergangenheit, wäre ich nicht in dieser Art und Weise zur Fotografie gekommen, hätte nicht die Leute getroffen, denen ich viel zu verdanken habe, hätte mich nicht von meinem alten Leben verabschiedet (verabschieden müssen) und die Segel zu neuen Ufern gesetzt.
"Man kann den Wind nicht ändern, aber die Segel neu setzen!" Manchmal zwingen einen aber auch die Umstände dazu und hinterher ist man doch erstaunt, was Neues und Großartiges hinter dem Horizont auf einen wartet, wovon man in seiner "Komfortzone" zuvor nie zu träumen gewagt hätte.
Mir kommt es immer so vor, als böte jedes Jahr ein paar dieser wenigen intensiven Momente, die einen besonders die Vergangenheit und Gegenwart reflektieren lassen. Momente, die irgendwas in sich tragen und einem vielleicht auch was sagen wollen... Das Leben flüstert einem zuweilen zu, man muss nur genau hinhören. Womit wir den Bogen zur Ruhe und Selbstfindung schlagen, denn in der Hektik und im Lärm unserer Zeit, fällt das Hinhören oft ganz schön schwer.
In diesem Sinne, ich hoffe euch gefallen meine Impressionen und wenn ihr Gedanken dazu habt, schreibt mir gerne in die Kommentare.
Euer Daniel