Was macht eigentlich dein kleines Experiment, Fotos für Social Media immer erst auf Papier zu bringen?
Fotos auf Papier vs. Fotos nur digital auf dem Bildschirm: Vor guten fünf Wochen habe ich mir überlegt, Fotos aus Shootings, die ich auf Instagram und Facebook zeigen möchte, zuerst auf Papier zu bringen, bevor ich sie poste. Auf Instagram und Facebook habe ich dann “nur” ein Foto vom Abzug des jeweiligen Fotos gemacht und das dann gepostet.
Ziel der ganze Aktion war, das Tempo, das beim Zeigen von Fotos vorherrscht, (für mich) rauszunehmen und - im Moment leider aus anderem Grund zwingend uns alle betreffend - mich diesbezüglich zu entschleunigen. Das ist mir wohl ganz gut gelungen. Gleichzeitig war ich auf die Reaktionen in meinem “Publikum” sehr gespannt - und ich bin sehr froh, dass diese durchweg postiv waren und ich viel interessantes Feedback bekommen habe. Einige sind mit auf den Zug gesprungen, was ich auch klasse finde. Ich habe in den rund fünf Wochen, sieben Beiträge auf Instagram gepostet. Also ein schon bequemeres Tempo.
Was mir gefallen hat, war der Aspekt, dass ich mich noch mehr mit den Fotos im Vorfeld auseinandersetze. Ich überlege eben zweimal mehr, ob ich nun ein Foto auswähle, drucken lassen und dafür natürlich am Ende des Tages auch Geld investiere. Aber die Belohnung, die Prints in der Hand zu halten und sich seine Werke auf Papier anzusehen, ist es mehr als wert. Ich habe mich übrigens dazu entschieden, die Abzüge auf Hahnemühle FotoRag Fine Art Papier drucken zu lassen. Die leicht offene, raue Oberfläche gefällt mir ganz wunderbar und ist ein haptisches Erlebnis für die Fingerspitzen, die Druckqualität in Kombination mit der Haptik des Papiers, sind ein Fest für die Augen. Drucken lasse ich übrigens immer bei WhiteWall, es gibt aber natürlich auch noch andere sehr gute Anbieter, die es auszuprobieren sich lohnt.
Und schon sind wir bei einem mir ganz wichtigen Punkt: beim Thema Wertschätzung. Diese hat sich bei mir auch weiter erhöht und ich bin eben gleichzeitig viel selektiver mit meinen Fotos. Qualität geht einfach über Quantität und less is more, besonders, was die Anzahl der Postings angeht. Die werde ich auch in Zukunft bei maximal zwei Fotos in der Woche halten. Noch besser: ganze Strecken zeigen und mehr Fotos auf meinem Blog posten, und dann eben auf Insta und Facebook auf den Blogpost verlinken.
Auch wenn ich nun wieder Fotos “fully digital” zeigen werde, möchte ich diesen Workflow insgesamt so für mich beibehalten, da ich mich nun auch gut daran gewöhnt habe. Der schöne Nebeneffekt ist, das der “Vorrat” an Prints immer größer wird und darum soll es auch gehen. Fotos nicht nur digital auf Bildschirmen zu betrachten, sondern auf Papier zu bringen. Mir ist es jedes mal eine echte Freude, in mein Studio zu kommen, und dann die Fotos auf Papier gerahmt an der Wand zu sehen. Und verschenken kann man Abzüge übrigens auch super - ich versichere euch, ihr werdet über das Strahlen in den Augen des oder der Beschenkten selbst entzückt sein. So kann man die Menschen, die man fotografiert auch mal glücklich machen, die Fotos hängen an der Wand und man bleibt sich gegenseitig immer in Erinnerung.
“When you make prints you deepen your relationship with your images.”
– John Paul Caponigro