Wie wir (fast) alle, zumindest wohl die Mehrzahl der beruflich aktiven Fotografen, tummele ich mich in verschiedenen sozialen Medien. Hier steht bei mir Instagram und Facebook an erster Stelle. Erstmal sei gesagt: Es war noch nie so einfach, Menschen zu erreichen, mit ihnen in Kontakt zu kommen und zu bleiben.

Gleichzeitig bereitet mir die aus meiner Perspektive zunehmende Oberflächlichkeit und Geschwindigkeit, mit der wir alle Fotos und Content (besonders auf Instagram) konsumieren, echte Schmerzen. Was tun? Abmelden, spazieren gehen, Briefe schreiben? Alles schön und gut, aber sind wir ehrlich: in der heutigen Zeit, keine dauerhafte, adäquate Alternative. Daher habe ich mir in den letzten Wochen einige Gedanken gemacht. Was kann man im Umgang mit diesen Plattformen, für sich selbst ändern? Auch zum Aspekt der digitalen “Vermüllung” mit Fotos, die einfach auf dem Rechner, auf der Festplatte oder dem Handy, liegen bleiben und als digitale Leiche ein trauriges Dasein fristen.

Das Größte ist es, (d)ein Foto an einer Wand zu sehen, habe ich mal gelesen. Mit diesem Gedanken und einigen Gedanken mehr, habe ich für mich beschlossen, in der nächsten Zeit, Fotos aus meinen Shootings, die ich in Social Media (hier meine ich besonders Instagram und Facebook) zeigen möchte, erstmal auf Papier zu bringen.

Dadurch möchte ich einmal das Tempo rausnehmen, in dem wir alle (und ich auch), hier online Fotos konsumieren und zeigen, und gleichzeitig eine bewusstere Wahrnehmung und größere Wertschätzung für Fotos fördern. Ich werde also in Zukunft vornehmlich auf Instagram und Facebook, „nur“ noch Fotos vom Foto auf Papier zeigen. Gleichzeitig wird es hier auf meinem Blog aber sicher auch in Zukunft noch Beiträge geben, die davon abweichen, entweder in anderem Format, oder “fully digital” erscheinen. ;)

Dies ist als kleines Experiment gedacht, Ergebnis offen. Ich möchte mich beobachten: Wie verändert sich mein Blick auf die Bildauswahl, suche ich andere Fotos aus, wird der Umgang mit dem Zeigen von Fotos online anders. Wie reagieren die Leute, die mir folgen? Wird weniger geliked, welche Kommentare gibt es? Ich bin gespannt. Gefällt euch meine Idee und der Ansatz dahinter: dann macht doch mit!